Samstag

Ganztägig

Von den „beginn“ der Buchmesse um 10 Uhr wird es ganztägig Buchstände verschiedener Verläge geben, sowie einiger anderer Infostände, zum stöbern!

Zusätzlich bieten wir ganztägig ein Aktionstraining an. Dieses beginnt um 10 Uhr und geht vorraussichtlich bis ~16 Uhr. Das Skills 4 Action Netzwerk kommt für viele Stunden spaß zur Vorbereitung auf Aktionen. Die Inhalte des Trainings richten sich nach den Bedürfnissen der Teilnehmenden, aber grundlegende Inhalte der Trainings sind:

  • Motivationen und Ziele
  • Umgang mit Befürchtungen und Ängsten
  • Überlegungen zu Sozialem und Zivilem Ungehorsam
  • Bezugsgruppen als soziale Basis von Aktionen
  • Entscheidungsfindung in Bezugsgruppen und zwischen Bezugsgruppen (im Delegiertenplenum/SprecherInnen-Rat)
  • Blockadetechniken / Durchfliesstechniken
  • einführende Rechtshilfe und Umgang mit Repression

Workshops & Vorträge

10 Uhr:

  • Die Tyrannei unstrukturierter Gruppen

Input-Referat: Mäk

An den Plenas quatschen immer dieselben? Ein Beschluss wird gefasst und
nach der Sitzung ist immer noch unklar, was eigentlich beschlossen
wurde? Nur die Leute, die regelmässig miteinander abhängen kriegen mit,
was überhaupt läuft?

Zusammen wollen wir über unsere k(r)ämpfe in unseren Strukturen
sprechen, unsere eigenen Abläufe reflektieren, neue Möglichkeiten
ausleuchten, von einander lernen und konkretes Mitnehmen.
– Wie gehen wir mit unterschiedlichen individuellen Bedürfnissen um? Wie
begegnen wir informellen Hierarchien oder der Reproduktion von
Unterdrückungsformen in unseren Strukturen?

  • Vortrag: Klimagerechtigkeit (EKIB)

Klimawandel is doch n fake
Was für Klimaleugner*innen und welche, die Strategien zum systemwandel bei einer wachsenden antikapitalistischen und graswurzelorientierten Bewegung spicken wollen.

Anhand der Broschüre „Wurzeln im Treibsand“ (herausgegeben von ausgeCO2hlt) zeigen wir Entwicklung, Profil und Perspektiven der Klimagerechtigkeitsbewegung in schland auf.

Klima-hard-facts, Klimarecht Input, Intersektionalität und netzwerkeln inklusive.

System change not climate change!

12 Uhr

  • Lesung: Der Kurze Frühling der Räterepublick

Vor hundert Jahren gelang einem behäbigen Völkchen am Rande der Alpen eine der wenigen erfolgreichen Revolutionen Deutschlands. Das Tagebuch der Bayerischen Räterepublik rekonstruiert das Geschehen anhand der Erlebnisse dreier revolutionärer Persönlichkeiten: Dem Anarchisten Erich Mühsam (Revolutionärer Arbeiterrat), der Kommunistin Hilde Kramer (KPD) und dem radikalen Sozialisten Ernst Toller (USPD).

Das Buch hebt sich in mehrerlei Hinsicht von der bisher zur Bayerischen Räterepublik erschienenen Literatur ab. Konzipiert als politische Dreierbiographie liefert es einen persönlichen Einblick in die Hoffnungen, Strategien und Fehlschläge der bayerischen Revolution. So gelingt es, den aktuellen Stand der Forschung mit einer packenden Erzählung zu vereinen. Systematisch räumt das Buch mit dem weit verbreiteten Mythos auf, es habe sich bei der Räterepublik hauptsächlich um die Phantasie einer Handvoll Literaten gehandelt. Dagegen wird das massenhafte Engagement der bayerischen Bevölkerung ins Zentrum gerückt. Gleichzeitig wird der bereits in der gängigen Bezeichnung »Münchner Räterepublik« implizierten Behauptung, die Revolution sei nur auf die Landeshauptstadt beschränkt gewesen, eine Darstellung der Räterepublik im bayerischen ›Hinterland‹ entgegengestellt.

  • Vortrag: Leben im Widerstand – Die zapatistische Bewegung

Seit mittlerweile 24 Jahren organisieren die Zapatistas ihr Zusammenleben unabhängig vom mexikanischen Staat und auf Basis von Gleichberechtigung, Basisdemokratie und Solidarität. Die indigen-kleinbäuerliche Bewegung hat seit ihrem Aufstand am 1.1.1994 in ihren Gemeinden im mexikanischen Bundesstaat Chiapas eine umfassende Gesellschaftsalternative aufgebaut, inklusive eigener Schul-, Gesundheits- und Verwaltungsstrukturen. Doch ebenso anhaltend wie ihre emanzipatorischen Bestrebungen sind die lokalen Konflikte mit paramilitärischen Gruppen und staatlichen Autoritäten. Die Suche nach Perspektiven einer revolutionären Politik und die Verteidigung der zapatistischen Autonomie gehen weiter – Hand in Hand.

Dieser Vortrag bietet zunächst eine Einführung in die Geschichte und politische Philosophie der zapatistischen Bewegung, geht jedoch auch auf neuere Entwicklungen und aktuelle Ereignisse ein. Die Frage, welche Anknüpfungspunkte sich für uns ergeben und wie internationale Solidarität praktiziert werden kann, bleibt dabei offen und bietet einen Impuls zur gemeinsamen Auseinandersetzung. Natürlich gibt es auch Raum für eure Themen und Fragen

16 Uhr

  • [vɛʁ beaux tɑ̃] – Zur Zensur von Indymedia linksunten

Im August 2017 wurde Indymedia linksunten vom Bundesinnenministerium verboten. Um das Presserecht auszuhebeln, nutzte das Innenministerium das Vereinsrecht. Kurzerhand erklärten sie einige ihnen bekannte Freiburger Autonome zu Mitgliedern eines Vereins „Indymedia linksunten” und das Autonome Zentrum KTS Freiburg zum „Vereinsheim“. Das bei den Durchsuchungen aufgefundene Geld wurde als „Vereinsvermögen“ deklariert und beschlagnahmt. Einschließlich der beschlagnahmten Technik beläuft sich der materielle Schaden auf etwa 80.000 Euro.

Eigentlich müsste anhand des Beispiels Indymedia linksunten über die Bedeutung linksradikaler Medien diskutiert werden. Über gezielte Verfassungsschutzhetze im Vorfeld des Verbots und über den Fallout des G20-Gipfels in Hamburg. Über den Aufstieg der rechtsradikalen AfD und einen deutschen Wahlkampf im Herbst 2017. Stattdessen wird der Fall als Folge eines Verwaltungsakts des Bundesinnenministeriums vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig verhandelt.

Im Rahmen der anarchistischen Buchmesse berichten wir am Samstag von 16 bis 19 Uhr von den Razzien und vom politischen und juristischen Vorgehen gegen Verbot und Zensur. Von der Zusammenarbeit zwischen Polizei und Geheimdiesten, von Denunziation und Verrat. Außerdem werfen wir einen historischen Blick auf die Repression gegen die Zeitschrift radikal, denn Indymedia ist nicht das erste Beispiel von Zensur gegen linksradikale Medien in der jüngeren Vergangenheit. Und wir wollen mit einem Rückblick auf das Projekt linksunten über Notwendigkeit, Möglichkeiten und Grenzen linksradikaler Medienarbeit diskutieren.

Essen

Am Samstag gibt es leckere kurdische KüFa sowohl mittags, also gegen 14 Uhr, als auch zum Abendessen um 20 Uhr.

Abendprogramm

Nach dem Essen und den ganzen Vorträgen und Workshops bieten wir ein abendliches Konzertchen an, mit Hizstory, Faulenza und Netzwerk